Shiv Kumar Sharma
„Pandit“ Shiv Kumar Sharma ist ein hinduistischer Meister der klassischen, indischen Musik. Er hat das Spiel auf der Santur revolutioniert und damit in die Konzertsäle der Welt getragen.
Es gibt nur wenige indische Künstler, denen es gelungen ist, ihre Musik, die auf traditionellen, indischen Instrumenten gespielt wird, hinaus zu tragen und damit Menschen auf der ganzen Welt zu erfreuen. Shiv Kurmar Shamar gehört zu dieser Gruppe indischer Musiker. Sein Instrument ist der Santur, ein Hackbrett in Trapezform, auf dem mit leichten Holzschlegeln geschlagen oder mit den Fingern gezupft wird. So schmelzen die Zuhörer bei seinen Auftritten förmlich dahin und versinken, wie er selbst sagt, in einer tiefen Meditation.
Shiv Kurmar Shamar wurde 1938 im indischen Jammu geboren. Sein Vater Uma Data Sharma, der selbst schon ein begeisterter Santur-Spieler war, lehrte ihn den Umgang mit dem Instrument. Auch in Gesang und dem Spielen der Tabla-Trommel bildete sein Vater ihn aus. Bei seinem ersten inländischen Auftritt im Jahr 1955 erhielt das junge Talent Shiv soviel Beifall für sein Santur-Spiel, dass er beschloss, fortan nur noch dieses Instrument zu spielen. Er ruhte sich aber keineswegs auf seinen Lorbeeren aus, sondern schuf sogar eine neue Dimension des Santurspiels, in dem er das klassische, indische Volksinstrument dahingehend umfunktionierte, dass es auch für die großen Konzertsäle tauglich wurde. Der enthusiastische Musiker ordnete die Noten chromatisch neu an und somit wurde sogar das Spielen von Ragas möglich, was sonst kaum funktioniert, da der Santur dafür nicht geeignet, ist. Er experimentierte und entwickelte besondere Spieltechniken, die ihm immer mehr Applaus von den Anhängern der klassischen, indischen Musik einbrachten.
Dabei orientiert sich Pandit Shiv Kurmar Shamar sehr stark an den spirituellen Wurzeln der indischen Musik und sieht seine Darbietung als Einladung zur tiefen Meditation. Besonders deutlich wird dies auch an seinen Veröffentlichungen, wie z.B. den Melodien für Hingabe und Friede, für Energie, für Erfolg und für Freude. Jede dieser Aufnahmen ist sogar mit einer empfohlenen Hörzeit versehen.
Auch Pandit Shiv Kurmar Shamar wollte die Musik Indiens in die Welt tragen und gab 1968 in den USA sein Auslandsdebüt an der Seite des berühmten Sitarspielers Ravi Shankar. Es folgten immer wieder Konzerte in Europa und den Vereinigten Staaten. Ein Wegbegleiter war der ebenfalls renommierte Tabla-Spieler Zakir Hussain, der mit ihm zusammen viele Konzerte spielte und auch CDs aufnahm. Für zahlreiche Bollywood Filme hat Shiv Kurmar Shamar Songs geschrieben. Seit den 1990er Jahren tritt er gemeinsam mit seinem Sohn Rahul auf, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist.
Die Bezeichnung Pandit vor seinem Namen bedeutet, aus dem Indischen übertragen, dass er hinduistischer Meister der klassischen, indischen Musik ist. Der Meister Shamar hat viele Auszeichnungen erhalten und man kann, ohne wenn und aber, behaupten, dass er, wie seine bekannten Kollegen Shankar oder Hussain, ein begnadeter Spieler für sein Instrument ist und den Santur auch in der westlichen Welt bekannt gemacht hat.