Indische Musik
Da ich mich eine Zeitlang mit indischer Musik auseinandergesetzt habe, began ich 2010 Jahren einen kleinen Blog über das in Deutschland eher unbekannte Thema zu betreiben. Allerdings sind mir die Anzahl an betreuten Webseiten mittlerweile zu viel geworden und so bin ich dabei diese zu reduzieren. Ich überarbeite daher nochmal alle bisher entstandenen Inhalte und habe den verbliebenen Content hierher auf meine private Webseite verschoben.
Sie mögen das Sitar Spiel von Ravi Shankar, wollen mehr über die verschiedenen Strömungen der indischen Musik, wie Raga und Tala, erfahren? Dann sind Sie hier richtig!
Musik erklären, ist wie Eiscreme ansehen, statt sie zu essen … Musik muss man hören, erleben und auf sich wirken lassen. Dies trifft ganz besonders auf indische Musik zu. Es ist gut über Ursprung, Wesen und Besonderheiten etwas zu wissen – aber um uns ein eigenes Bild machen zu können, sollten wir auch die Zusammenhänge verstehen! Auf dieser Seite werden Sie daher die Grundzüge der indischen Musik kennenlernen.
Die Geschichte der indischen Musik blickt zurück auf eine 2000 Jahre alte Tradition der Tempelmusik. Die ursprüngliche Musik wurde stets von auf eine besondere Art überliefert: sie wurde weitergegeben. Es wurde nichts aufgeschrieben, der Meister flüsterte seinem Schüler die Musik ins Ohr und so lernte dieser. Für den indischen Musiker ist das Lernen vom Meister die größte Herausforderung, denn die vielen unterschiedlichen Instrumente verlangen eine intensive Einarbeitung. Und auch wenn die Musik vorgegebenen Mustern folgt, so ist die Fähigkeit damit jederzeit improvisieren zu können und seine Gedanken und Gefühle einzubringen eine der wichtigsten Übungsschwerpunkte.
Indische Musik wird in drei Richtungen unterteilt: Klassik, volkstümliche Musik und Popmusik.
Bei der Klassik unterscheidet man wiederum, je nach der Region (Naga, Banghra), aus welcher die Musik stammt, zwischen Karnatischer und Hindustanischer Musik.
Hauptmerkmal der klassischen Musik ist, dass ein einziges Instrument die Melodie bestimmt. Obwohl klare Regeln zu beachten sind, bleibt dem Musiker jedoch jede Menge persönlicher Freiraum, kombiniert mit Disziplin. Wenn man sich in der indischen Musikszene umschaut, so kann man feststellen, dass viele weltweit bekannte Künstler Solisten sind, denen ein bestimmtes Musikinstrument buchstäblich auf den Leib geschrieben ist, wie z.B. Ravi Shankar, der das Sitarspiel wie kein anderer beherrscht oder U. Shrinivas, das Wunderkind im Spiel auf der Mandoline.
Die indische Volksmusik hat sich durch die vielfältigen Kulturen des Landes entwickelt und wird überwiegend bei Familienfesten sehr oft eingesetzt.
Die Popmusik kombiniert Elemente aus Klassik und Volksmusik mit anderen Musikrichtungen, wie Hip Hop, Reggae und Dance. Besonders erwähnenswert sind hier die Melodien aus den Bollywoodfilmen aber auch Künstler wie Panjabi MC.
Raga und Tala sind das Herzstück der indischen Musik. Der Raga ist dabei die Melodie, die eine musikalische Stimmung ausdrückt. Meistens wird sie einer bestimmten Tageszeit zugeordnet, was sich sehr an den Stimmungen des Menschen orientiert, der auch, je nach Tageszeit, unterschiedlich aufgelegt sein kann. Die Tala bestimmt den Rhythmus. Die Tabla Trommel kommt dafür oft zum Einsatz.
Erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich die indische Musik in unseren Breitengeraden verbreiten können. Die Vorreiterrolle hat dabei sicher die Flower-Power Zeit geleistet, als Hippies auf indische Musik trafen und Musiker wie die Beatles diese in ihre Stücke einarbeiteten. Die letzten 20 Jahre haben dank der Filme und der Musik aus Bollywood vollends dafür gesorgt, dass auch eine Nachfrage aus der breiten Öffentlichkeit entstehen konnte.
Die Wurzeln der indischen Musik liegen weit in der Vergangenheit, starke Einflüsse aus Tanz, Religion und Kultur haben sie über die Jahrhunderte geprägt. Die Instrumente sind westlichen Menschen eher fremd und die verschiedenen Stilrichtungen der indischen Musik von unseren Ohren anfangs nur schwer unterscheidbar.
Und nun?
Wie Eingangs schon erwähnt: Indische Musik muss man hören, um zu verstehen, was die rein beschreibenden Worte meinen. Im Netz finden sich unzählige Möglichkeiten, sowohl die Instrumente, als auch die Musik an sich zu „kostproben“. Aber zuerst stöbern Sie doch durch die Artikel in der Kategorie „Indische Musik„.