Panjabi MC
Panjabi MC, Vorreiter und Star des Banhgra-Pop oder Desi Beat Szene. Panjabi MC mixt traditionelle Banghra Musik mit Elementen aus Hip Hop, Rap und R&B.
Music from British Indien
Sein Künstlername kommt nicht von ungefähr. Punjab war die Bezeichnung für eine ehemalige Provinz in British-Indien. Besonderes Merkmal: Banghra, eine dort geprägte Musikrichtung und gleichzeitig auch ein Tanz. In Birmingham, in England leben viele indische Einwanderer, die so genannte „Asien-Communty“, deren Sprösslinge die traditionelle Banghra Musik mit Elementen aus Hip Hop, Rap und R&B mixen und somit eine neue Szene und Begriffe, wie Banhgra-Pop oder Desi Beat geprägt haben. Zu den bedeutenden Vorreitern dieser Richtung gehört eindeutig Panjabi MC.
Panjabi MC, mit bürgerlichem Namen Rajinder Rai, wurde 1971 in Coventry, England geboren. Seine indischen Wurzeln haben seinen Weg als Musiker stets beeinflusst. Nach seinem intensiven Musikstudium an der Universität von Bangladesh, entwickelte er sich und seinem Musikstil kontinuierlich weiter und füllte die indischen Grundstimmungen mit fetzigen Rap-Einlagen. Eine seiner besonderen Vorlieben ist dabei die Mixtur bekannter Fernsehmelodien mit indischen Komponenten wie der Dhol-Trommel, Tumbi Einlagen oder Textelementen der Banhgra Musik. Und das mit Erfolg.
1993 erscheinen seine ersten Alben, die allerdings eher auf die britisch-asiatische Musikszene und Pakistan beschränkt sind. Der große Durchbruch gelingt dem quirligen Burschen aus Coventry mit dem Album „Legalized“, das 1998 erscheint und dem Song „Mundian to bach ke“. Das Lied, das zu Deutsch soviel heißt wie „Vorsicht vor den Jungs“, wird der Renner schlechthin und erobert 2002 die Charts in Deutschland und England. Auch in den USA konnte sich eine Version des Hits, mit dem Sänger Jay-Z, in den Charts platzieren. Das Nachfolgealbum kann ebenfalls noch gute Resonanz beim kommerziellen Verkauf vorweisen.
Auch wenn es dann musiktechnisch eher etwas ruhig blieb, ist Panjabi MC noch in aller Munde. Wie bei so vielen Künstlern, die sich mit der indischen Musik auseinandersetzen, stehen auch bei ihm, viel mehr die Experimentierfreude und die Authentizität der Musik im Vordergrund, als der Status eines Superstars. Viele Musiker werden es automatisch, ohne es je beabsichtigt zu haben. Auch die Traumfabrik Indiens – Bollywood streckte Ende der 1990er Jahre seine Fühler nach dem Banghra Hip Hopper aus und wollte die frischen Sounds haben.
Die Szene des Banghrian Pop bleibt immer in Bewegung und entwickelt sich auf ihre Art weiter. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass es mittlerweile zahlreiche Festivals gibt Auch der CD Handel läuft hervorragend und die Clubs, in denen die innovative, subkulturelle Musik gespielt wird, sind von der Szene gut bevölkert. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass die indische Musik wunderbar mit anderen Musikeinflüssen zu kombinieren ist, ohne jemals etwas von ihrer Ursprünglichkeit einzubüßen. Und wer weiß, vielleicht beschert uns Panjabi MC ja wieder einen Superseller.