Gegen die Verfolgung einer Pflanze
Ein Plädoyer gegen die Verfolgung einer Pflanze und Ihrer Besitzer. Cannabis, Haschisch, der Wirkstoff THC und die unsinnige Gesetzeslage in Deutschland.
Natürlich konsumiere ich KEINERLEI Cannabis-haltige Stoffe, bin aber als mündiger Bürger durchaus in der Lage mir eine differenzierte Meinung zu bilden. Ich will ausdrücklich nicht dazu auffordern Cannabis zu konsumieren oder gegen bestehendes Recht zu verstoßen.
Ich bin gegen die Abgabe von Haschisch & Marihuana sowie aller anderen Drogen an Kinder und Jugendliche. Dazu gehören in jedem Fall auch die frei verkäuflichen Drogen wie Alkohol und Nikotin (hier seien offen zugängliche Zigarettenautomaten kurz erwähnt, ein – wie so oft wegen der anfallenden Steuergelder – mißachtetes Problem!).
Nachtrag: Die politische Situation scheint sich ein wenig zu verändern, mittlerweile benötigt man zumindest eine Bankkarte um Zigaretten an Automaten zu kaufen (ob dies eine ausreichende Maßnahme ist sei dahingestellt, es ist aber zumindest ein Schritt vorwärts).
Der Verkauf von Haschisch und Marihuana, der Anbau von Hanf zur Herstellung von Haschisch und Marihuana in Deutschland verstößt gegen geltendes Recht, der Konsum selbst nur unter bestimmten Bedingungen. Die Legalisierung von Cannabis wird von einigen Vertretern der großen politischen Parteien, Teilen der Polizei und von Richtern aus verschiedenen Gründen angestrebt.
Die momentane gesetzliche Grundlage drängt, durch den rechtlich verankerten Vorwurf etwas illegales zu tun und dies gegebenenfalls auch zu verfolgen und zu bestrafen, den Konsumenten in eine ungleich schlimmere, ja gefährdendere Position als dies durch den Konsum alleine geschehen würde. Eine Legalisierung von Haschisch und Marihuana ist schon deshalb anzustreben um eine Trennung der Märkte herbeizuführen und der „Drogenmafia“ den Aktionsradius zu nehmen.
Auch wenn es nicht für jeden ein ungefährliches Vergnügen ist Marihuana zu konsumieren, ist es dies doch für die Mehrzahl der Cannabisnutzer auf der ganzen Welt. Die bei uns legalen Drogen Alkohol und Nikotin sind erwiesenermaßen ein vielfaches gefährlicher als Cannabis, die Kriminalisierung der Cannabisnutzer und das Verbot der Droge Cannabis sind in meinen Augen nicht zuletzt aus diesem Grunde ungerechtfertigt. Gerechtfertigt und richtig sind hingegen Fahrverbote während jeglichen Rausches, da das beeinträchtigte Reaktionsvermögen eine aktue Gefährdung anderer darstellt. Eine wünschenswerte, gleiche rechtliche Handhabe wie bei Alkohol erscheint so offensichtlich das es beinahe müßig ist dies zu erwähnen.
Nachtrag: Dringend erforderlich sind zudem neue Varianten der bisher eingesetzten Schnelltests, da diese noch weit über 24h nach dem Konsum anspringen und keinerlei Toleranz aufweisen. Es gibt im Gegensatz zu Alkohol keine „Promillegrenze“. Man stelle sich vor, das Bier trinken auch noch Tage nach dem „Genuss“ zu einem Verlust des Führerscheins führen könnte.
Cannabiskonsum allein kann nicht zum Tode führen, eine letale Dosis ist nur theoretisch bzw. bei schweren Vorerkrankungen, z.B. des Herz-Kreislaufsystems, denkbar. Es wurde noch nie ein Cannabistoter, der sich zuvor bester Gesundheit erfreute, in offiziellen Statistiken erwähnt. Bekannt sind jedoch Fälle in anderen Ländern, wo aufgrund von „Cannabisverstößen“ die Todesstrafe verhängt wurde. Eine unhaltbare Situation im weltweiten „Rechtsverständnis“.
Cannabis gehört nicht zu den Drogen die eine Sucht auslösen, es gibt also keine physische Abhängigkeit wie bei Nikotin, Alkohol, Heroin und anderen legalen und illegalen Drogen. Die Möglichkeit der psychischen Abhängigkeit von Cannabis ist häufig diskutiert, stark umstritten und hängt eher vom Konsumenten und dessen psychischer Verfassung als vom Konsum selber ab. Cannabis ist nicht wie häufig behauptet eine Einstiegsdroge. Der Umstieg auf andere Drogen ist psychisch bedingt und kann ebenso durch Alkohol o.a. hervorgerufen werden. Das einzige Argument Cannabis als Einstiegsdroge zu bezeichnen ist die unhaltbare Situation auf dem Schwarzmarkt, wo auch gefährliche und tödliche Drogen wie Kokain, Heroin, Amphetamine, XTC etc. verkauft werden.
Wer glaubt, das Drogen ihm bei der Bewältigung seiner Probleme helfen können, bekommt eher noch Probleme dazu. Der Konsum von Cannabis führt nicht zu Psychosen, kann aber wie andere Rauschmittel oder Medikamente latent vorhandene Psychosen zum Ausbruch bringen. Offizielle Untersuchungen haben bestätigt, das psychischer und geistiger Verfall in viel stärkerem Ausmaß durch Alkohol als durch Cannabis ausgelöst wird. Sowohl bei Alkohol als auch bei Cannabis wird hierfür aber ein übermäßiger, also jahrelanger exzessiver und damit mißbrauchender Konsum vorausgesetzt!
Cannabis wird seit Jahrtausenden kultiviert und in Medizin und Gesellschaft verwandt. Im alten Asien war Cannabis schon um 3000 vor Christus in der traditionellen Medizin bekannt. Die alten Germanen verwandten es in kulturellen Bräuchen. In Europa und Deutschland wurde noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts Cannabis öffentlich und legal konsumiert.
Der von den weiblichen Pflanzen des Indischen Hanfes (Familie der Cannabis Indica) abgesonderte Drüsenharz, der den psychoaktiven Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) enthält, kann in Blütenform oder auch als gepresstes Haschisch geraucht oder in Speisen (z.B. Kekse, Kuchen) und Getränken (z.B. Tee, Kakao) aufgelöst konsumiert werden. Nicht zu vergessen das Cannabis aber auch als Medizin verwandt werden kann. Durch moderne Untersuchungen wurde dies wissenschaftlich nachgewiesen und so wird der pharmazeutisch wirksame Bestandteil Dronabinol als Krampflöser, Appetitanreger, gegen Streß, Migräne, Asthma, Brechreiz und Grünen Star, aber auch als Schmerzmittel unteranderem in der Krebs- und Aidstherapie eingesetzt.
Bleibt letztlich noch zu sagen das eine tolerantere Politik Vorurteile und unberechtigte Ängste beseitigen könnte. Ein staatlich kontrollierter Verkauf für Personen ab einem Alter von 18 Jahren in Apotheken und speziellen Shops könnte zum einen eine Menge an Steuergeldern bringen und zum anderen stattliche Ressourcen (Polizisten, Richter, Verkehrsamt etc.) für wichtigere Aufgaben freimachen und somit helfen Geld einzusparen.