Die Bandbreite
„Die Bandbreite“ spielt sich mit fröhlichen Beats und oft Sarkasmusreichen Texten durch unterhaltsame Songs die einen zum Wiederholungshörer machen.
Die Bandbreite läutet die nächste Generation des Polit-Pop ein. Gitarre spielende Liedermacher sind out - Beatbetonte Popmusik ist in. Auf unterhaltsame und verständliche Art packt Die Bandbreite gesellschaftliche und politische Themen an, die selbst schwerst politikverdrossene Menschen zum Grübeln bringen werden. Was aus Politikermündern wie Kauderwelsch klingt, stellt die Bandbreite klar und verständlich in ihren Texten dar. (Offizielles Bandprofil)
So stellt sich „Die Bandbreite“ auf Ihrer Homepage vor und tatsächlich, in vielen Ihrer Songs bereiten Sie politische Themen auf, vorverdaut, teils polemisch aber immer ihrer eigenen Wahrheit verpflichtet. Kaum das HipHop übliche, nervige Selbst-Gehype, dafür immer wieder überraschend neue, gute Samples vom Gewerkschaftsführenden DJ Torben.
Die Lieder sind selten für das Lautsprecher-plärrende Handy in der S-Bahn, die politischen Hintergründe schon eher als Ausgangspunkt für die nächste Diskussion geeignet… wenn denn welche existieren. „Nicht hinter jedem Song steht eine tiefere Wahrheit“, so Knut der Knuddeleisbär, der seit dem letzten Billardspiel nicht mehr so gut auf die Jungs zu sprechen ist.
Dem teils etwas trashig anmutenden Stil der gedrehten Videos, sieht man die fehlende Unterstützung geldgebender Musik Konzerne an… was aber in keinster Weise ihren Charme mindert. Mit der Kamera-flirtend, auch schonmal nackt oder im Stile von Harpe Kerkeling ganz im Trainingsanzug singend, den Spaß den es Ihnen offensichtlich selbst bereitet, merkt man Frontmann Wojna an.
Wer ist die Bandbreite
Politisch motivierte Texte und eingängige Beats sind die Aushängeschilder der Duisburger Hip-(P/H)op Combo, angeführt von im klassischem Gesang geschulten Sänger Marcel Wojnarowicz „Wojna“ und dem Beat verantwortlichen „Plattenkratzer“ DJ Torben. Weitere nicht Gründungs-Mitglieder der seit 1999 agierenden Band sind auf der offiziellen Homepage gelistet.
Hervorzuheben ist zudem das Engangement des Sängers in Rap-Workshops, bei denen er Deutsche und Jugendliche mit Migrationshintergrund zusammenbringt. Der oft geforderte Dialog „gemeinsam vor einer Kamera“ wird hier gelebt und durch die Musik und mit Hilfe von Videos (Kein Ghetto – geil!, Bismarck) tatsächlich greifbar (hier gibts noch mehr RAP mit Kids). Man kann sich nur wünschen, das Deutschlandweit mehr dieser engangierten Projekte in Gang kommen.
Videos
Hier könnt Ihr Musik-Videos der Bandbreite geniessen:
- Dat is Duisburg
- Tötet Knut
- Gedankenketten (Mirror)
- An den Präsidenten
- Zone der Entfremdung
- Irans Story Part I – Part II
Die folgenden Videos sind nicht Teil des musikalischen Repertoires der Band, jedoch ebenfalls Machwerk von und mit Marcel W. und allemale einen Klick wert:
Links weitersenden, Videos bewerten und Kommentare hinterlassen sind ausdrücklich erwünscht.
Hörproben
Eine der ganz großen Stärken der Bandbreite ist, in meinen Augen, Ihr Umgang mit den Möglichkeiten des Internet und der multimedialen Unterhaltung. Nicht nur, das sie eine große Menge Ihrer Musik online veröffentlichen, sie bieten doch auch tatsächlich einige Ihrer Songs als kostenlose Downloads an. Wenn Ihr also nach den Videos noch Lust bekommen habt auf mehr „Die Bandbreite“ z.B. in Eurem IPod, dann ladet Euch doch die folgenden Files runter:
Weitere Links
- Die Bandbreite
- Wojnas Blog
- MySpace – Die Bandbreite – noch mehr Songs zum Anhören (kein Download)
- MySpace – Wojna
- YouTube – Alles von „Die Bandbreite“
Aussichten
Nun besteht die Hoffnung, wie so oft bei guten, aber leider weniger bekannten Bands, das eine größere Anzahl Menschen die Arbeit der unter Lärmquelle-Records versammelten Künstler künftig nicht nur zu schätzen weiß, sondern auch deren Werke zu bezahlen bereit ist und wir in noch viel mehr von Ihnen hören werden.
Und auch wenn der Wunsch naiv sein mag, vielleicht ändert sich ja die politisch feige Masse irgendwann; versteckt sich nicht länger hinter schlangenzüngigen Phrasen und anerkennt den Willen durch Musik nicht bloß zu verrohen, wie es der HipHop/Rap Mainstream macht, sondern auch prekäre Inhalte anzusprechen und diese (bildlich) zu vermitteln.
Bleibt mir als Schlußsatz nur noch eins zu sagen: Ich wünsche mir für die Zukunft einen Auftritt im Köln/Bonner Raum 🙂